Was macht eigentlich ein Landtagsabgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen? Was bewegt jemanden, Politiker zu werden? Welche Person steckt hinter einem Politiker? Was sind die Ziele, die ein Politiker im Düsseldorfer Landtag erreichen will? Worin liegen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Parteien? Warum engagiert sich jemand in der SPD oder in der CDU? Die Schüler des Sowi Zusatzkurse der Q2, der Jahrgangsstufe der Abiturienten, beschäftigen sich mit ihrem Lehrer, Herrn Rolf Bauerdick, mit aktuellen Themen aus der Wirtschaft, Soziologie und Politik, aber auch mit der Frage, wie jeder einen guten, passenden beruflichen Weg nach dem Abitur finden kann.

Damit der Unterricht nicht abstrakt bleibt, besuchte der Landtagsabgeordnete des hiesigen Wahlkreises und Landtagskandidat der SPD, Herr Gordan Dudas, einen Sowi-Kurs am Freitag, den 24.2.2017. Aktueller Anlass für die Einladung war die kommende Landtagswahl am 14. Mai 2017. Schon Ende Januar stand der Landtagskandidat der CDU, Herr Ralf Schwarzkopf im Unterricht Rede und Antwort. Fast alle Schüler/innen des Kurses können im Mai zur Wahl gehen und erstmals mitentscheiden, wie sich der Landtag in NRW zusammensetzt.

Zuerst berichtete Herr Dudas Persönliches und Allgemeines über die Landtagsarbeit. Da das Landtagsgebäude in Düsseldorf ganz bewusst viele kreisrunde Formen enthält (für das gesamte Plenum und die einzelnen Ausschüsse), forderte Herr Dudas erst einmal die Kursgruppe auf, sich aus der üblichen geraden Sitzordnung zu lösen und eine runde Sitzordnung einzunehmen. Dann begann eine vielfältige Themenrunde. Herr Dudas erzählte davon, dass er besonders in seiner Zeit als Gesamtschüler in Kierspe von einem Lehrer gelernt habe, kritisch zu hinterfragen. Er betonte besonders für seine politischen Ziele Begriffe wie Respekt, Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Verschiedene Fragen formulierten dann die Schüler zur Wirtschaft in unserem Bundesland, zur Flüchtlingspolitik von Frau Merkel, zur Partei von Herrn Dudas und Parteienbündnisse nach der Landtagswahl, zur neuen Partei der AfD, zum neu gewählten amerikanischen Präsidenten, die umstrittene Agenda 2010 mit dem Bestandteil Hartz IV und die soziale Gerechtigkeit, dem Ausbau des Internets in NRW und Lüdenscheid und die Digitalisierung in den Schulen. Immer wieder betonte Herr Dudas aber auch, dass die Abiturienten bei ihrer Berufswahl das einschlagen sollen, was sie wirklich interessiert und ihnen Spaß macht, mag es auch abwegig sein. „Seht Eure Stärken und Eure individuellen Fähigkeiten." Und: „Seid stolz auf Euer Elternhaus und Eure Herkunftsbereiche.“ Aber auch: "Wenn es die Wahl gebe zwischen dem Studium als Bauingenieur oder einem BWL-Studium, dann lieber jetzt Bauingenieur werden, die zurzeit gesucht werden, von BWL-Absolventen gibt es genug." Schnell vergingen die beiden Stunden und die Runde schloss noch einmal mit der Aufforderung an die jungen Wähler zur Wahlurne zu gehen. (RB)

Am 27.01.2017 war Herr Ralf Schwarzkopf, Landtagskandidat der CDU, zu Besuch in der Oberstufe.

Im Rahmen des Sozialwissenschaftsunterrichts der Oberstufe hat Herr Schwarzkopf von seinen Aufgaben erzählt und Fragen der Schüler beantwortet, damit die Schüler zum Wählen angeregt werden und einen Einblick in die Arbeit eines Politikers erhalten.

Zu Beginn hat Herr Schwarzkopf sich selbst vorgestellt. Er besuchte hier in Lüdenscheid die Schule und machte auch eine Ausbildung zum Bankkaufmann, bevor er zur Bundeswehr ging und anschließend Soziologie, Volkswirtschaftslehre und Psychologie in Kiel studierte.

Jetzt kandidiert er bei der Landtagswahl für den Wahlkreis 123, der Lüdenscheid, Schalksmühle, Herscheid, Halver, Kierspe und Meinerzhagen umfasst, und leitet die Firma seines Vaters Hotset GmbH.  Diese Firma agiert mittlerweile international und stellt Heizpatronen für Maschinen und Produktionsanlagen her. Seit einigen Jahren kooperiert das Unternehmen Hotset auch mit unserer Gesamtschule. Deshalb war es Herrn Schwarzkopf auch ein Anliegen zu betonen, wie wichtig Englisch, mathematische Grundkenntnisse, ein Sprachverständnis und kulturelle Offenheit sind, wie auch berufliche Disziplin und manchmal „Härte gegen sich selbst“.

Sein politischer Werdegang begann mit 14 Jahren, als er der Jungen Union beitrat. Dort war er dann mit 18 Jahren Vorsitzender. Während des Studiums nahm Herr Schwarzkopf eine politische Pause. Danach wurde er in der Partei der CDU in der Lüdenscheider Region wieder politisch aktiv, jetzt als Landtagskandidat.

Der Landtag in NRW setzt sich zurzeit aus 237 Abgeordneten zusammen und tagt in Düsseldorf. Die unter anderen wichtigsten Themen sind Bildung, die Polizei und die Infrastruktur. Aktuelle Themen sind G8 und G9, Inklusion, die Handhabung mit Unterrichtsausfall in der Schule, Bodycams für Polizisten und Schleierfahndungen, so wie Staus im Autoverkehr und der Breitbandausbau des Internets.

Schlussendlich beantwortete Herr Schwarzkopf Fragen der Schüler. Einer fragte, was Herr Schwarzkopf zur aktuellen Lage bezüglich Donald Trumps denkt und was zum Brexit. Seine Antwort dazu war, dass Donald Trump die „Axt im Walde“ ist und er den Charakter der Politik verdirbt, man aber nichts groß ausrichten kann. Bezüglich des Brexit, argumentierte er, dass Parlamentarier ihrem Gewissen unterstellt sind und daher das für sich richtige entscheiden sollen. Allerdings meint er, dass der Ausstieg Großbritanniens aus der EU den Friedensvertrag mit Nordirland auflöst. Zur Flüchtlingspolitik von Merkel sagt er, dass durch die Reduzierung von Geld und der Nahrungsmittelzufuhr in den Flüchtlingscamps im Nahen Osten die Flucht in die EU gestärkt wurde und durch die Einreise ohne Prüfung angefacht wurde. Jetzt versuche man diesen Fehler zu korrigieren und darauf zu achten, ob es sich um einen Flüchtling, einen Asylanten oder einen Zuwanderer handelt.

Neben diesen größeren Fragen beantwortete Herr Schwarzkopf auch noch kleinere Fragen. Allerdings waren diese zwei Stunden sehr schnell vorbei. Zusammenfassend kann man sagen, dass Herr Schwarzkopf seinen Werdegang und sein Engagement als Politiker und Chef eines Unternehmens interessant und humorvoll vermittelt hat. Er hatte für jede Frage eine Antwort, wodurch er einen guten Einblick in die Tätigkeiten eines Politikers gewährt hat und damit argumentativ das Wählen befürwortet hat, insbesondere das Wählen bei der Landtagswahl am 14. Mai. (C. Wehner, RB)

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